Dumm verkauft

26. Juni 2018
von Philipp Scheffbuch
in
fahrvergnuegen

Die einen nennen es lustig, die anderen dreist: Das Land Niedersachsen feiert jetzt – mitten im Hochsommer – Weihnachten. Die Hannoveraner Landesregierung verkündet stolz, das gegen VW verhängte Milliarden-Bußgeld vor allem in den Ausbau des schnellen Internets und in Unikliniken stecken zu wollen. Weitere Mittel aus der Milliarde sollen in den Schuldenabbau, die Sanierung von Sportstätten und einen Umweltfonds zur Luftreinhaltung fließen. Das alles posaunt Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in die Welt hinaus.

Zur Erinnerung: Das Land Niedersachsen ist Großaktionär bei VW und hält 20 Prozent der Stimmrechte und ist als Eigentümer zweifelsohne mitverantwortlich für die Dieselschummelei.  In Hannover geht der Landeschef aber ungern in Sack und Asche. Stattdessen steckt er die selbst verursachte Strafe in die eigene Landes-Tasche und verkauft sie zeitgleich als Wohltat ans Wahlvolk. Unbeantwortet bleibt hingegen, warum die dortige Landesregierung die Dieselschummellei – in seiner Kontrollfunktion im Aufsichtsrat – nicht mitbekommen haben will. Dass der künftige Gewinn und damit die Dividende ans Land Niedersachsen durch die Strafe sinken wird, will heute auch niemand wissen. Schließlich sind alle Kerzen angezündet: heute ist Bescherung.

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