Justiz kümmert sich um Daimler

01. August 2019
von Philipp Scheffbuch
in
Daimler LBBW

Endlich geht es los: Die Justiz kümmert sich um den ehemaligen Daimler-Chef Dieter Zetsche. Der Drahtzieher des württembergischen Diesel-Skandals erwartet einen Richterspruch.

Kurioserweise ist es aber nicht die Staatsanwaltschaft, die den langjährigen Daimler-Chef vor das Stuttgarter Landgericht zerrt. Sondern Zetsche selbst fordert einen Richterspruch. Weil er sich betrogen fühlt. Und zwar nicht von seinem Autohersteller, der ihm einen Wagen mit falschen Emissionswerten verkauft hat, sondern Zetsche fühlt sich von seiner Hausbank über den Tisch gezogen. 100 000 Euro hat der Automanager laut eines Berichts der „Stuttgarter Zeitung“ vor zehn Jahren in einen Immobilienfonds investiert, den ihm ein Berater der BW-Bank vermittelte. Später geriet der Fonds in den Strudel eines Anlageskandals und steckt heute tief in der Verlustzone. Nun will der Ex-Daimler-Chef sein Geld von dem zur Landesbank Baden-Württemberg gehörenden Institut zurückholen. Verständlich: schließlich – so vermuten Insider – geht es um rund ein Promille seines Vermögens.

Es ist beruhigend zu wissen, dass der 66-Jährige ein gesundes Rechtsempfinden hat.

Zumindest gelegentlich.

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